Manipulierte Hotelbewertungen ruinieren die Reputation
Die Beiträge in der Hotelfachpresse zum Thema Manipulation von Hotelbewertungen häufen sich, denn die Bedeutung von Hotelbewertungsportalen nimmt weiter zu. Hier ein Statement von Marco Nussbaum, Co-Founder und CEO prizeotel, zu diesem Thema …
Oft setzen Hoteliers ihr Marketing-Augenmerk darauf und verzichten auf andere Werbemaßnahmen im Netz wie Suchmaschinenwerbung. Das verleitet viele Hoteliers dazu, gefälschte Gästebewertungen auf Portalen einzustellen. Ob sie dafür den Praktikanten einspannen oder doch auf „professionelle“ Hilfe aus dem Agenturenbereich setzen, ist eine Frage des Geldes (von der Frage des Gewissens mal ganz zu schweigen).
Ich kann es nicht nachvollziehen, dass sich Hoteliers mit solch einem Eifer gefakten Bewertungen widmen. Manipulierte Meinungen können einem Hotel letztlich nur schaden. Es werden unrealistische Erwartungen bei den Gästen geschürt, wenn alles „perfekt“ oder „wie aus dem Katalog“ sein soll. Das Ergebnis: unzufriedene Kunden. Und wenn die Manipulation auffliegt, ist der Schaden wahrlich größer. Die Reputation – nicht nur online – ist ruiniert.
Hoteliers sollten ihre Energie darauf verwenden, das eigene Produkt ständig zu optimieren sowie die Mitarbeiter zu schulen und zu motivieren. Denn eine wahre positive Bewertung sollte doch immer für die Bemühungen des Hotelteams stehen.
Wir bei prizeotel verurteilen manipulierte Bewertungen! Deshalb haben wir sie auch mit in die Arbeitsverträge aufgenommen. Bei Bewertungen des eigenen Hotels oder Hotels unserer Gruppe durch Mitarbeiter ist mit einer fristlosen Kündigung und einer Schadenersatzklage zu rechnen. Dies gilt ebenso, wenn es sich um manipulierte Bewertungen seitens der Angehörigen oder Freunde der Mitarbeiter handelt.
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Beiträge zum Thema manipulierte Hotelbewertungen:
TopHotel.de: Der tagtägliche Betrug mit den Hotelbewertungen
Hotelling: Online-Gästebewertungen — Die Revolution geht weiter
Frankfurter Rundschau: Virtuelles Doping fürs Hotel
Hallo Herr Nussbaum,
Danke für Ihren Standpunkt. Ich wundere mich immer wieder, wieso dieser Aspekt bei einer fachlichen Berichterstattung immer wieder ausgeblendet wird. Wir haben dazu unsere Gedanken auch in kurzer Form thematisiert:
http://campus.holidaycheck.de/2010/12/brennpunkt-manipulation-von-bewertungen/
Manipulative Einträge bzw. bewusste Falschaussagen sind meines Wissens sogar strafbar laut EU-Gesetzgebung. Ob das den Auftraggebern und Ausführenden immer Bewusst ist?
Hallo Herr Ziegler, danke für Ihren Kommentar und Link.