Wenn der disruptive Innovator auf einmal zum Ziel anderer wird
Nun, dass ist doch jetzt mal lustig: Ein Buchungsportal, das mit aller Kraft dafür kämpft, ein Bewertungsportal zu sein, um eben den Hotels nicht die Freiheit zu geben, selbst zu entscheiden, ob sie da gelistet werden wollen oder nicht, reagiert auf den Vorstoß des Suchmaschinen-Riesen in die Touristik damit, mit staatlicher Hilfe alles so belassen zu wollen, wie es ist. Die Beschreibung des Businessmodels „Kommission bei Buchung von Pauschalreisen oder Hotels; Online-Werbung“ unterstreicht, dass das Businessmodell auf Grund der Erhöhung der Vertriebskosten, sowie vielleicht auch durch den Markt der Meta-Searcher, Gefahr läuft, seine hohen Margen zu verlieren.
Eine Bewegung, die im Übrigen nicht neu ist. Schaut man sich die „FAIRSEARCH“-Seite an, sieht man, dass es auch in den USA schon seit langem einen Zusammenschluss gegen die Vorgehensweise von Google gibt. Mit dem Schritt soll dem nun wohl entgegengewirkt werden. Es ist scheinbar nur noch eine Frage der Zeit, wann hier eine Übernahme ins Haus steht.
Irgendwann musste das ja mal schief gehen, bzw. der Druck auch bei anderen Anbietern außer als bei den Hotels direkt ankommen. Ob OTA’s oder eben Buchungsportale, die vorgeben, ein Bewertungsportal zu sein – Alle wollen, ja müssen quasi Werbung bei Google schalten, um ihre eigene Position und ihren Umsatz zu sichern. Werbung, die am Ende durch die Kommissionen & Provisionen der Hotels finanziert wird. Es ist schon pervers, dass die Hotellerie bis dato ihre Bedeutungslosigkeit im Netz maßgeblich selbst mitfinanziert hat.
Wenn ein Gast auf HolidayCheck ein Hotel bucht und dafür über booking.com geht, verdient HolidayCheck damit Geld. Im Hotel kommt die Buchung als Buchung von booking.com an. Schöne neue Welt – schöne alte Welt. Durch die Meta-Searcher und auch den Google-Hotelfinder sieht es alles noch ein wenig anders aus. Da kann es sein, dass das Hotel der OTA (booking.com) sowie das Bewertungsportal (holidaycheck) und vielleicht noch weitere Affiliate Partner des OTA alle gegeneinander bieten, um die beste Position zu bekommen. Alles genährt durch die Provision des Hotels. Pervers eben.
Aber durch den Fall der Best-Preis Klausel gibt es nun neue Möglichkeiten für die Hotels, den Direktvertrieb kostengünstiger zu erhöhen: Den besten Preis gibt es wirklich nur noch über die Hotel-Homepage. Das spricht für sich alleine.