Aus Raider wird Twix – es ändert sich nix. Aus Qype wird Yelp – wir fangen von vorne an.
Auf der heutigen Podiumsdiskussion “Die Digitalisierung der Tourismuswirtschaft – wo geht die Reise hin?“ im Rahmen des Tourismusgipfels 2013 des Bundesverband der Tourismuswirtschaft beschäftigen sich die Teilnehmer, zu denen neben Größen wie Michael Buller (Vorstand VIR), Sören Hartmann (DER Touristik Köln), Christoph Keese (Executive Vice President Axel Springer AG) und Peter Verhoeven (COO ibis Brands Europe) auch ich als kleiner Privathotelier gehöre, mit dem Thema:
Was sind für Sie konkret die digitalen Herausforderungen der Branche und wie gehen Sie damit um?
Nun, für prizeotel – und somit auch für mich – geht es um die Inhalte. Es geht um den Content auf anderen Portalen, der aber über uns geschrieben wurde. Wem gehört dieser Content? Dem Portal, dem Verfasser oder uns als Marke? Ich glaube, dass das noch nicht richtig geklärt ist, aber für ungeheuer viel Spannungen sorgen kann.
Wir bei prizeotel haben zum Beispiel sehr früh, quasi mit der Eröffnung, auf die Kraft der Bewertungsportale gesetzt. Wohlwissend, dass diese kein Geld mit Bewertungen verdienen, sondern sich zu Meta-Searchern entwickeln werden, so wie es jetzt ist. Um die Bewertungen anzukurbeln, hat unsere Strategie jede Faser unseres Unternehmens durchdrungen: „Ihre Bewertung ist unsere Motivation“ war das Motto eines jeden von uns. So konnten wir uns mit dem prizeotel Bremen-City auch schnell auf die Top-Positionen (immer unter den ersten drei) in fast allen Portalen setzen und haben die heute noch inne. Ja, bis auf jetzt. Bis auf den Zeitpunkt, wo ein amerikanisches Unternehmen den deutschen Klon geschluckt hat und nun probiert, die beiden Portale zusammenzulegen.
Eigentlich kein Problem, kennen wir ja noch von „Aus Raider wird Twix – ändern tut sich nix“. Falsch gedacht! Aus Qype wurde Yelp und wir sind kurz „weg vom Fenster“ mit unserem prizeotel Bremen-City. Das hat mich so aufgeregt, dass sogar Klaus Eck meinen Tweet in seinem Blog über „Negative Online Bewertungen sind kein Schicksal“ aufgeführt hat. Ich weiß: „Don’t twitter, when you’re bitter“, aber da konnte ich nicht mehr. Nachdem wir schon den Verlust von mehr als 140 Bewertungen hinnehmen mussten, haben wir alles daran getan, dass uns unsere Gäste kurzfristig und sehr aktiv auf Yelp bewerten. Die Folge: Wir sind langsam wieder hochgekommen. Aber was passiert: Yelp schickt die Bewertungen wieder in die Wüste. Ich habe keine Ahnung, warum die Amis das machen und was das soll. Angeblich ist die technische Umstellung sowie ein Algorithmus dafür verantwortlich. Interessiert mich aber nicht, GET IT FIXED!
Denn ähnlich wie es schon der Stern in seiner Story über den Starfriseur geschrieben hat, geht es uns auch. Wir haben allerdings nicht das Problem, dass wir nur noch negative Bewertungen haben. Wir haben fast gar keine Bewertungen mehr und das ist echter Mist. Wie soll das weitergehen? Natürlich mache ich mir meine Gedanken und bin jetzt schon gespannt, was die anderen Diskussionsteilnehmer dazu sagen.